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Soziale Stadt Cottbus Sachsendorf-Madlow

Die Große Wohnsiedlung in Cottbus Sachsendorf-Madlow stand seit dem Systemumbruch vor großen Herausforderungen. Mehr als ein Drittel der Bewohner hat den Stadtteil  innerhalb von nur 10 Jahren verlassen. Um das Quartier städtebaulich und sozial zu stabilisieren, hat die Stadt mit Hilfe des Bund-Länder-Programms Soziale Stadt begonnen, durch Um- und Rückbau sowie Vernetzung zivilgesellschaftlicher Akteure, stabile und selbsttragende Strukturen zu schaffen.

Die Große Wohnsiedlung in Cottbus Sachsendorf-Madlow stand seit dem Systemumbruch vor großen Herausforderungen. Mehr als ein Drittel der Bewohner hat den Stadtteil  innerhalb von nur 10 Jahren verlassen. Um das Quartier städtebaulich und sozial zu stabilisieren, hat die Stadt mit Hilfe des Bund-Länder-Programms Soziale Stadt begonnen, durch Um- und Rückbau sowie Vernetzung zivilgesellschaftlicher Akteure, stabile und selbsttragende Strukturen zu schaffen.

LichterMarkt in Sachsendorf-Madlow
LichterMarkt in Sachsendorf-Madlow © DSK GmbH
LichterMarkt in Sachsendorf-Madlow
LichterMarkt in Sachsendorf-Madlow © DSK GmbH

Beispielhafte Beteilungsaspekte

Seit den ersten Bewohnerversammlungen zu Beginn der Programmförderung gibt der Bürgerverein „Sachsendorf Madlow e.V.“ den Bewohnern im Gebiet in der Interaktion mit kommunaler Verwaltung und Stadtteilmanagement eine Stimme. Die zielgruppenspezifische Beteiligungsarbeit richtet sich speziell an benachteiligte Gruppen im Quartier. Als Grundlage für die Programmförderung wurde 2001 ein INSEK erarbeitet, das seither kontinuierlich fortgeschrieben wird. Projekte wie die Freiwilligenagentur und der integrative Gemeinschaftsgarten gehören zu den auch hier bewährten Methoden der Bewohneraktivierung.

Bemerkenswert für das Programmgebiet in Cottbus war die Einrichtung eines Bürgerbeirats mit weitreichenden Entscheidungskompetenzen. Er konnte bei bis zu 50 % der eingesetzten Mittel direkt mitentscheiden, wofür diese verwendet werden. Diese Möglichkeit des Bürgerbeirates zur Mitentscheidung ging im Vergleich weit über die im Rahmen des Programminstruments Verfügungsfonds eingeräumten Kompetenzen hinaus. Die Umsetzung sah hierzu ein zweistufiges Verfahren mit Vorstellungs- und Entscheidungssitzungen vor.

Seit den ersten Bewohnerversammlungen zu Beginn der Programmförderung gibt der Bürgerverein „Sachsendorf Madlow e.V.“ den Bewohnern im Gebiet in der Interaktion mit kommunaler Verwaltung und Stadtteilmanagement eine Stimme. Die zielgruppenspezifische Beteiligungsarbeit richtet sich speziell an benachteiligte Gruppen im Quartier. Als Grundlage für die Programmförderung wurde 2001 ein INSEK erarbeitet, das seither kontinuierlich fortgeschrieben wird. Projekte wie die Freiwilligenagentur und der integrative Gemeinschaftsgarten gehören zu den auch hier bewährten Methoden der Bewohneraktivierung.

Bemerkenswert für das Programmgebiet in Cottbus war die Einrichtung eines Bürgerbeirats mit weitreichenden Entscheidungskompetenzen. Er konnte bei bis zu 50 % der eingesetzten Mittel direkt mitentscheiden, wofür diese verwendet werden. Diese Möglichkeit des Bürgerbeirates zur Mitentscheidung ging im Vergleich weit über die im Rahmen des Programminstruments Verfügungsfonds eingeräumten Kompetenzen hinaus. Die Umsetzung sah hierzu ein zweistufiges Verfahren mit Vorstellungs- und Entscheidungssitzungen vor.

Zum Verfahren

1998 verabschiedete die Stadtverordnetenversammlung einen Selbstbindungsbeschluss zur „Städtebaulichen Rahmenplanung Sachsendorf-Madlow“. Damit waren die Weichen gestellt, um 2000/2001 in zwei Bürgerversammlungen das Programm „Soziale Stadt“ vorzustellen und konkrete Maßnahmen zu diskutieren. Die Zukunft der Mieter in den von Abriss bedrohten Wohnungen war dabei zentrales Thema. Die Planungsentwürfe zur Umgestaltung wurden im Stadtteilbüro sowie in der Stadtpresse präsentiert. Es folgten Bürgerversammlungen und –workshops und Hauswurfsendungen mit Informationen. Startprojekt der sozialen Maßnahmen war der Umbau einer leerstehenden Kindertagesstätte zum Soziokulturellen Zentrum.

Mit der Ansiedlung der Programmverantwortlichkeit in der städtischen Bauverwaltung bestand ein direkter Draht zur Kommune. Die Beauftragung eines externen Büros mit der Prozesskoordination und Organisation öffentlicher Veranstaltungen half auch bei der Mediation von Konfliktsituationen in der Mittelvergabe. Immerhin wurde auf Grund der Entscheidungskompetenz des Bürgerbeirats über zum Teil hohe Summen entschieden. Das Votum des Bürgerbeirats galt in manchen Fällen als Grundlage für Entscheidungen in der Stadtverordnetenversammlung.

1998 verabschiedete die Stadtverordnetenversammlung einen Selbstbindungsbeschluss zur „Städtebaulichen Rahmenplanung Sachsendorf-Madlow“. Damit waren die Weichen gestellt, um 2000/2001 in zwei Bürgerversammlungen das Programm „Soziale Stadt“ vorzustellen und konkrete Maßnahmen zu diskutieren. Die Zukunft der Mieter in den von Abriss bedrohten Wohnungen war dabei zentrales Thema. Die Planungsentwürfe zur Umgestaltung wurden im Stadtteilbüro sowie in der Stadtpresse präsentiert. Es folgten Bürgerversammlungen und –workshops und Hauswurfsendungen mit Informationen. Startprojekt der sozialen Maßnahmen war der Umbau einer leerstehenden Kindertagesstätte zum Soziokulturellen Zentrum.

Mit der Ansiedlung der Programmverantwortlichkeit in der städtischen Bauverwaltung bestand ein direkter Draht zur Kommune. Die Beauftragung eines externen Büros mit der Prozesskoordination und Organisation öffentlicher Veranstaltungen half auch bei der Mediation von Konfliktsituationen in der Mittelvergabe. Immerhin wurde auf Grund der Entscheidungskompetenz des Bürgerbeirats über zum Teil hohe Summen entschieden. Das Votum des Bürgerbeirats galt in manchen Fällen als Grundlage für Entscheidungen in der Stadtverordnetenversammlung.

Wer macht mit?

Die sich Ende der 1990er Jahre verschärfende Leerstandssituation ließ insbesondere die Wohnungsunternehmen mit den größten Beständen im Gebiet, eG Wohnen 1902 und Gebäudewirtschaft Cottbus GmbH, Initiative ergreifen. Zentrale Akteure waren das Bauverwaltungs- und Wohnungsamt sowie das externe StadtBüro Hunger als Betreiber des Stadtteilmanagements. Nach Programmbeginn haben sich die Bewohner als Verein organisiert und arbeiten mit weiteren zivilgesellschaftlichen Akteuren wie der Deutschen Stadt- und Grundstücksentwicklungsgesellschaft mbH (DSK), der Freiwilligenagentur Cottbus und der Fachhochschule Lausitz (neu BTU Cottbus-Senftenberg) zusammen.

Die sich Ende der 1990er Jahre verschärfende Leerstandssituation ließ insbesondere die Wohnungsunternehmen mit den größten Beständen im Gebiet, eG Wohnen 1902 und Gebäudewirtschaft Cottbus GmbH, Initiative ergreifen. Zentrale Akteure waren das Bauverwaltungs- und Wohnungsamt sowie das externe StadtBüro Hunger als Betreiber des Stadtteilmanagements. Nach Programmbeginn haben sich die Bewohner als Verein organisiert und arbeiten mit weiteren zivilgesellschaftlichen Akteuren wie der Deutschen Stadt- und Grundstücksentwicklungsgesellschaft mbH (DSK), der Freiwilligenagentur Cottbus und der Fachhochschule Lausitz (neu BTU Cottbus-Senftenberg) zusammen.

Beteiligungszeitraum und Ressourcenaufwand

Der Cottbuser Stadtteil Sachsendorf-Madlow ist seit 1999 Programmgebiet „Soziale Stadt“. Die Schwerpunkte lagen in den Anfangsjahren auf städtebaulichen Maßnahmen wie Um- und Rückbau der Großwohnstrukturen im Gebiet sowie der Schaffung tragfähiger Sozialstrukturen.

Die Gesamtmaßnahme hat in den Jahren 2011 bis 2016 "pausiert" und wurde im Jahr 2017 "aktiviert", um den gestiegenen Anteil Asylsuchender im Stadtteil zu integrieren.

In den Jahren zwischen 1999 bis 2019 wurden insgesamt fast 6,3 Mio. Euro Bundes- und Landesmittel für den Stadtteil "Sachsendorf-Madlow" aus dem Programm "Soziale Stadt" bewilligt.

Derzeit befindet sich die Gesamtmaßnahme im Prozess der Verstetigung der geförderten Strukturen und Maßnahmen.

Aus städtischer Sicht waren diese Maßnahmen erfolgreich:
Die Einwohnerzahl und das Sozialgefüge konnten stabilisert werden, das funktional und städtebaulich aufgewertete Stadteilzentrum ist ein stabiler Anker für das Leben im Quartier. Das solide soziale Netzwerk hilft bei der Bewältigung neuer Aufgaben wie der Alterung der Bewohnerschaft und der Integration geflüchteter Menschen. Nach wie vor bestimmt das lokale Entscheidungsgremium, welches sich aus Vertretern des Bürgervereins und weiteren Akteuren im Quartier zusammensetzt, über die Mittelverwendung aus dem Verfügungsfonds.

Seit 1997 ist der im Quartier befindliche Stadtteilladen Anlaufstelle für Bewohnerfragen und sozialer Treffpunkt.

Der Cottbuser Stadtteil Sachsendorf-Madlow ist seit 1999 Programmgebiet „Soziale Stadt“. Die Schwerpunkte lagen in den Anfangsjahren auf städtebaulichen Maßnahmen wie Um- und Rückbau der Großwohnstrukturen im Gebiet sowie der Schaffung tragfähiger Sozialstrukturen.

Die Gesamtmaßnahme hat in den Jahren 2011 bis 2016 "pausiert" und wurde im Jahr 2017 "aktiviert", um den gestiegenen Anteil Asylsuchender im Stadtteil zu integrieren.

In den Jahren zwischen 1999 bis 2019 wurden insgesamt fast 6,3 Mio. Euro Bundes- und Landesmittel für den Stadtteil "Sachsendorf-Madlow" aus dem Programm "Soziale Stadt" bewilligt.

Derzeit befindet sich die Gesamtmaßnahme im Prozess der Verstetigung der geförderten Strukturen und Maßnahmen.

Aus städtischer Sicht waren diese Maßnahmen erfolgreich:
Die Einwohnerzahl und das Sozialgefüge konnten stabilisert werden, das funktional und städtebaulich aufgewertete Stadteilzentrum ist ein stabiler Anker für das Leben im Quartier. Das solide soziale Netzwerk hilft bei der Bewältigung neuer Aufgaben wie der Alterung der Bewohnerschaft und der Integration geflüchteter Menschen. Nach wie vor bestimmt das lokale Entscheidungsgremium, welches sich aus Vertretern des Bürgervereins und weiteren Akteuren im Quartier zusammensetzt, über die Mittelverwendung aus dem Verfügungsfonds.

Seit 1997 ist der im Quartier befindliche Stadtteilladen Anlaufstelle für Bewohnerfragen und sozialer Treffpunkt.