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Umbau der Hauptstraße und Neugestaltung des Marktplatzes in Luckau

Umbaumaßnahmen nicht gegen die Bürgerschaft!

Im Zuge von demografischem Wandel und Abwanderungsprozessen steht die Kleinstadt Luckau vor der Herausforderung, ihr Zentrum vor Funktionsverlusten und Leerständen, die das städtische Erscheinungsbild nachhaltig negativ beeinflussen können, zu schützen. Zur Aufwertung und Stabilisierung wurde die Luckauer Innenstadt seit 1991 im Rahmen der Städtebauförderung umfassend saniert. Eine der letzten großen Baumaßnahmen war der Aus- und Umbau der Hauptstraße, an der auch die Bürgerinnen und Bürger der Stadt maßgeblich mitgewirkt haben. Für 2018 plant die Stadt die Neugestaltung des Marktplatzes.

Im Zuge von demografischem Wandel und Abwanderungsprozessen steht die Kleinstadt Luckau vor der Herausforderung, ihr Zentrum vor Funktionsverlusten und Leerständen, die das städtische Erscheinungsbild nachhaltig negativ beeinflussen können, zu schützen. Zur Aufwertung und Stabilisierung wurde die Luckauer Innenstadt seit 1991 im Rahmen der Städtebauförderung umfassend saniert. Eine der letzten großen Baumaßnahmen war der Aus- und Umbau der Hauptstraße, an der auch die Bürgerinnen und Bürger der Stadt maßgeblich mitgewirkt haben. Für 2018 plant die Stadt die Neugestaltung des Marktplatzes.

Im Luckauer Stadtkern
Im Luckauer Stadtkern © MIL, H.-J. Stricker

Die Hauptstraße ist nach dem Marktplatz der zweitwichtigste öffentliche Raum der Altstadt mit einer geschlossenen historischen Randbebauung und zahlreichen Läden in den Erdgeschossen. Auch für die Erlebbarkeit des historischen Stadtkerns ist die Hauptstraße unverzichtbar. Seitens der Geschäftsinhaber und Anwohner besteht ein großes Interesse an dem Ausbauvorhaben der Stadt. Durch die mit dem Umbau einhergehende Attraktivitätssteigerung der Geschäftsstraße wird sich vor allem eine nachhaltige Belebung der Innenstadt erhofft. Trotz der Gestaltungsvorgaben, die sich aus der Lage im Denkmalbereich ergeben, war es Ziel, eine barrierefreie Gestaltung des Straßenraums zu erreichen.

Im Luckauer Stadtkern
Im Luckauer Stadtkern © MIL, H.-J. Stricker

Die Hauptstraße ist nach dem Marktplatz der zweitwichtigste öffentliche Raum der Altstadt mit einer geschlossenen historischen Randbebauung und zahlreichen Läden in den Erdgeschossen. Auch für die Erlebbarkeit des historischen Stadtkerns ist die Hauptstraße unverzichtbar. Seitens der Geschäftsinhaber und Anwohner besteht ein großes Interesse an dem Ausbauvorhaben der Stadt. Durch die mit dem Umbau einhergehende Attraktivitätssteigerung der Geschäftsstraße wird sich vor allem eine nachhaltige Belebung der Innenstadt erhofft. Trotz der Gestaltungsvorgaben, die sich aus der Lage im Denkmalbereich ergeben, war es Ziel, eine barrierefreie Gestaltung des Straßenraums zu erreichen.

Beispielhafte Beteiligungsaspekte

Die Bauverwaltung der Stadt Luckau ist im Rahmen der Bürgerbeteiligung zum Aus- und Umbau der Hauptstraße neue Wege gegangen. Sie ist von der früher üblichen Praxis abgewichen, die Bürgerinnen und Bürger erst dann an Straßenumbaumaßnahmen zu beteiligen, wenn die Planungen schon weit vorangeschritten waren und die Kosten für die Anlieger feststanden. Vor dem Hintergrund der anteiligen Finanzierung solcher Maßnahmen durch die Anlieger in Form von Ausgleichsbeträgen gemäß dem Kommunalabgaberecht ist deren Einbindung in den Planungsprozess ein wichtiger Schritt zu mehr Transparenz und Akzeptanz. Im Falle des Aus- und Umbaus der Hauptstraße wurden die Bürgerinnen und Bürger frühzeitig zu einer ersten Ideenfindung eingeladen. Da der Umbau der Hauptstraße ein Gemeinschaftswerk von Politik, Verwaltung und Bürgerschaft werden soll, hat die Stadt bereits bei der Vergabe der Planungsleistungen besonderen Wert darauf gelegt, nicht nur ein Büro mit hoher städtebaulicher Kompetenz, sondern auch mit Erfahrungen in der Gestaltung von Beteiligungsprozessen zu beauftragen.

Die Bauverwaltung der Stadt Luckau ist im Rahmen der Bürgerbeteiligung zum Aus- und Umbau der Hauptstraße neue Wege gegangen. Sie ist von der früher üblichen Praxis abgewichen, die Bürgerinnen und Bürger erst dann an Straßenumbaumaßnahmen zu beteiligen, wenn die Planungen schon weit vorangeschritten waren und die Kosten für die Anlieger feststanden. Vor dem Hintergrund der anteiligen Finanzierung solcher Maßnahmen durch die Anlieger in Form von Ausgleichsbeträgen gemäß dem Kommunalabgaberecht ist deren Einbindung in den Planungsprozess ein wichtiger Schritt zu mehr Transparenz und Akzeptanz. Im Falle des Aus- und Umbaus der Hauptstraße wurden die Bürgerinnen und Bürger frühzeitig zu einer ersten Ideenfindung eingeladen. Da der Umbau der Hauptstraße ein Gemeinschaftswerk von Politik, Verwaltung und Bürgerschaft werden soll, hat die Stadt bereits bei der Vergabe der Planungsleistungen besonderen Wert darauf gelegt, nicht nur ein Büro mit hoher städtebaulicher Kompetenz, sondern auch mit Erfahrungen in der Gestaltung von Beteiligungsprozessen zu beauftragen.

Zum Verfahren

Innerhalb von acht Monaten wurden vier Bürgerworkshops von der Stadtverwaltung unter Einbeziehung des beauftragten Planungsbüros durchgeführt. In der ersten Bürgerversammlung im Mai 2012 standen die Vorstellung des Vorhabens der Verwaltung und die Sammlung von Ideen und Anregungen der Betroffenen im Vordergrund. Im zweiten Bürgerworkshop wurden Vorschläge und Vergleichsvorhaben erörtert. Hier wurde den Bürgerinnen und Bürgern auch ein umfassender Überblick über die historische Entwicklung der Stadt vermittelt. Neben dem Gestaltungsprinzip denkmalgeschützter Straßen wurden auch das Verkehrskonzept und dessen Auswirkung auf die Hauptstraße erläutert. Sehr früh wurde das Thema Mobiliar und Fassadenbegrünung diskutiert. Der dritte Bürgerworkshop diente der Entwurfs- und Kostendiskussion unterschiedlicher Varianten, und im vierten Workshop (Dezember 2012) wurde die mit den Denkmalschutzbehörden abgestimmte Variante sowie die Kosten und die Verteilungsregelungen zwischen öffentlicher Hand und Anliegern vorgestellt und erörtert.

Innerhalb von acht Monaten wurden vier Bürgerworkshops von der Stadtverwaltung unter Einbeziehung des beauftragten Planungsbüros durchgeführt. In der ersten Bürgerversammlung im Mai 2012 standen die Vorstellung des Vorhabens der Verwaltung und die Sammlung von Ideen und Anregungen der Betroffenen im Vordergrund. Im zweiten Bürgerworkshop wurden Vorschläge und Vergleichsvorhaben erörtert. Hier wurde den Bürgerinnen und Bürgern auch ein umfassender Überblick über die historische Entwicklung der Stadt vermittelt. Neben dem Gestaltungsprinzip denkmalgeschützter Straßen wurden auch das Verkehrskonzept und dessen Auswirkung auf die Hauptstraße erläutert. Sehr früh wurde das Thema Mobiliar und Fassadenbegrünung diskutiert. Der dritte Bürgerworkshop diente der Entwurfs- und Kostendiskussion unterschiedlicher Varianten, und im vierten Workshop (Dezember 2012) wurde die mit den Denkmalschutzbehörden abgestimmte Variante sowie die Kosten und die Verteilungsregelungen zwischen öffentlicher Hand und Anliegern vorgestellt und erörtert.

Wer macht mit?

Aufgrund der großen Bedeutung des Vorhabens für die Stadt wurden insbesondere gute Gestaltungslösungen gesucht. Hierfür wurde unter anderem die Partnerstadt Warburg vom Luckauer Bau- und Wirtschaftsausschuss besucht, um dort vergleichbare Beispiele zu besichtigen. Außerdem fand eine intensive Abstimmung mit den Denkmalbehörden statt. Anfängliche Differenzen zum Umfang notwendiger bzw. zulässiger Veränderungen an der Straßengestaltung konnten dadurch schnell ausgeräumt werden. Die Stadt konnte unter anderem ihre Vorstellungen zur Verbreiterung der Gehwegbereiche und der Wahl geeigneter Materialien für eine barrierefreie Gestaltung verwirklichen. Im Zuge der Einbeziehung von Denkmalschutzbehörden konnte festgestellt werden, dass es sehr effektiv war, diese Bürgerpräsentation im vollen Umfang den Behörden vorzustellen. Nach eigenen Aussagen konnten auch die Mitarbeiter der Denkmalschutzbehörden neue Erkenntnisse und Zusammenhänge von Gestaltungsgrundsätzen gewinnen. Ausschlaggebend hierfür war, den Untersuchungsraum auf den gesamten Stadtkern auszudehnen.

Aufgrund der großen Bedeutung des Vorhabens für die Stadt wurden insbesondere gute Gestaltungslösungen gesucht. Hierfür wurde unter anderem die Partnerstadt Warburg vom Luckauer Bau- und Wirtschaftsausschuss besucht, um dort vergleichbare Beispiele zu besichtigen. Außerdem fand eine intensive Abstimmung mit den Denkmalbehörden statt. Anfängliche Differenzen zum Umfang notwendiger bzw. zulässiger Veränderungen an der Straßengestaltung konnten dadurch schnell ausgeräumt werden. Die Stadt konnte unter anderem ihre Vorstellungen zur Verbreiterung der Gehwegbereiche und der Wahl geeigneter Materialien für eine barrierefreie Gestaltung verwirklichen. Im Zuge der Einbeziehung von Denkmalschutzbehörden konnte festgestellt werden, dass es sehr effektiv war, diese Bürgerpräsentation im vollen Umfang den Behörden vorzustellen. Nach eigenen Aussagen konnten auch die Mitarbeiter der Denkmalschutzbehörden neue Erkenntnisse und Zusammenhänge von Gestaltungsgrundsätzen gewinnen. Ausschlaggebend hierfür war, den Untersuchungsraum auf den gesamten Stadtkern auszudehnen.

Ausblick

Die guten Erfahrungen mit den Planungen für den Aus- und Umbau der Hauptstraße und den umfangreichen Beteiligungsmaßnahmen will die Luckauer Stadtverwaltung auch bei künftigen Planungen berücksichtigen, so auch für die anstehende Neugestaltung des Marktplatzes. Der Marktplatz ist der wichtigste öffentliche Raum der Stadt und soll multiplen Anforderungen gerecht werden. Diesmal soll mit den Bürgerinnen und Bürgern insbesondere anhand von Ideenskizzen gearbeitet werden. Im Zuge der ersten öffentlichen Beteiligungsveranstaltung sollen die Teilnehmenden zudem in Gruppen eingeteilt werden (Touristiker, Gewerbetreibende, Dienstleister, Besucher, Bürgerinnen und Bürger unterschiedlicher Altersklassen usw.). Bei diesen Interessensvertretungen soll die Wichtigkeit einzelner Themen wie Aufenthaltsqualität, Verkehr, Gastronomie, Begrünung etc. abgefragt und erörtert werden.

Bezüglich der Grundzüge der Gestaltung wurde der Umbau des Marktplatzes bereits in das Gestaltungskonzept der Stadt einbezogen. Die Platzgeometrie und die Auswahl von Materialien sind im Sinne einer Vorschau bereits mit den Denkmalbehörden vorabgestimmt.

Die guten Erfahrungen mit den Planungen für den Aus- und Umbau der Hauptstraße und den umfangreichen Beteiligungsmaßnahmen will die Luckauer Stadtverwaltung auch bei künftigen Planungen berücksichtigen, so auch für die anstehende Neugestaltung des Marktplatzes. Der Marktplatz ist der wichtigste öffentliche Raum der Stadt und soll multiplen Anforderungen gerecht werden. Diesmal soll mit den Bürgerinnen und Bürgern insbesondere anhand von Ideenskizzen gearbeitet werden. Im Zuge der ersten öffentlichen Beteiligungsveranstaltung sollen die Teilnehmenden zudem in Gruppen eingeteilt werden (Touristiker, Gewerbetreibende, Dienstleister, Besucher, Bürgerinnen und Bürger unterschiedlicher Altersklassen usw.). Bei diesen Interessensvertretungen soll die Wichtigkeit einzelner Themen wie Aufenthaltsqualität, Verkehr, Gastronomie, Begrünung etc. abgefragt und erörtert werden.

Bezüglich der Grundzüge der Gestaltung wurde der Umbau des Marktplatzes bereits in das Gestaltungskonzept der Stadt einbezogen. Die Platzgeometrie und die Auswahl von Materialien sind im Sinne einer Vorschau bereits mit den Denkmalbehörden vorabgestimmt.