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„Unsere Stadt der Zukunft“ – Erprobung neuer partizipativer Prozesse in Bad Belzig

Im Rahmen der Landesinitiative „Meine Stadt der Zukunft“ hat die Stadt Bad Belzig neue Formen der Bürgerbeteiligung erprobt.

Mit der vom MIL initiierten Landesinitiative unterstützt das Land die Brandenburger Kommunen bei der Auseinandersetzung mit wichtigen Zukunftsthemen der Stadtentwicklung unter aktiver Einbeziehung der Stadtgesellschaft. In Bad Belzig wurden die Zukunftsthemen lokale Mobilität, vitale Innenstadt und zukunftsfähige Quartiere mithilfe einer Online-Beteiligungsplattform diskutiert.

© Stadtverwaltung Bald Belzig

Als Kreisstadt im Landkreis Potsdam-Mittelmark bildet die Stadt Bad Belzig mit ihren 11.215 Einwohnern das Mittelzentrum der Region Hoher Fläming.

Bad Belzig unterliegt nicht, wie prognostiziert, einem starken Bevölkerungsverlust, sondern verzeichnet eine wachsende Bevölkerungszahl und damit auch ein Nachfrage- und Wachstumspotenzial. Mit einem partizipativen Prozess unter Einbindung der Stadtgesellschaft will die Stadt Bad Belzig ein gemeinsames Verständnis über neue Ansätze klimagerechter Mobilität und die Belebung der Innenstadt entwickeln. Wie genau die Grundsätze und Leitlinien hierfür aussehen werden, hat die Stadt im Rahmen der Landesinitiative mit den künftigen Nutzern, den Vorhabenträgern und den Bauherren in einem breit angelegten Diskussionsprozess ausgehandelt und Ideen entwickelt.

Das Projekt

Die Gestaltung einer vitalen und pulsierenden Innenstadt sowie der Umstieg auf umweltfreundliche Verkehrsmittel auf lokaler Ebene waren in den letzten 25 Jahren die zentralen Anliegen der Stadtgesellschaft. Durch die aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen (Corona-Pandemie, Onlinekonkurrenz, Klimawandel) ist eine aktive Beschäftigung mit den oben genannten Zukunftsthemen in Bad Belzig unumgänglich. Dieser Aufgabe hat sich die Stadt Bad Belzig im Rahmen der Landesinitiative gestellt. Mit analogen und digitalen Partizipationsformaten und einem breiten, diskursiven Prozess innerhalb der Stadtgesellschaft wurden Ideen ermittelt, Ziele definiert und Maßnahmen abgeleitet. Es wurden Konzepte für eine vitale, lebenswerte und resiliente Innenstadt und den Umstieg auf eine umweltverträgliche, lokale Mobilität erarbeitet. Ein weiteres Kernthema war die Ermittlung von Potenzialen für die Entwicklung zukunftsfähiger Wohnquartiere und Wohnformen. Wie die Digitalisierung die Defizite des ländlichen Raumes ausgleichen kann, um den Erhalt der Lebensqualität zu sichern, war eine weitere Fragestellung. Über die zentralen digitalen Tools der Onlinebeteiligung, die Bad Belzig App und die Beteiligungsplattform www.beteiligung.bad-belzig.de, konnten sich Bürgerinnen und Bürger zu den Fragestellungen der drei Themenbereichen äußern. Mit der Bad-Belzig-App, einem Projekt von Smart Village Solutions und der Stadt Bad Belzig, sollen zukünftig kommunale Verwaltungsleistungen, lokale Nachrichten, Informationen aus dem Rathaus für die Bürgerinnen und Bürger vertrauenswürdig, aktuell und gebündelt angeboten werden. Die Bad Belzig-App wurde als Prototyp entwickelt für eine kollaboratives, interkommunales Open Source Modell. Neben der digitalen Beteiligung wurden auch analoge Umfragen, sogenannte Schaufensterabstimmungen, Infostände auf dem Marktplatz und Ideen-Workshops durchgeführt. Die im Modellprojekt entwickelten Schwerpunktmaßnahmen wurden in einem abschließenden Bericht zusammengefasst und in Steckbriefen zusammengestellt, sowie in das parallel erarbeitete INSEK Bad Belzig 2035+ übernommen und damit zur Handlungsgrundlage für Stadtentwicklungsentscheidung der nächsten Jahre. Die Maßnahmen sollen über Förderprogramme und Eigenmittel der Stadt realisiert werden.

Wer hat mitgemacht?

Unter der Beteiligung aller Fachbereich der Stadtverwaltung Bad Belzig wurden in den unterschiedlichen Arbeitsgruppen folgende Akteure eingebunden:

  • Vitale Innenstadt: Händler, Gastronomen, Dienstleister, Gebäudeeigentümer, Bewohner der Innenstadt,
  • Lokale Mobilität: regioBus, Bürgerbusverein, ADFC lokal AG, Seniorenbeirat, Familienzentrum
  • Wohnquartier der Zukunft: kommunale Wohnungsbaugesellschaft und Wohngenossenschaft, lokale private Bauvorhabenträger, Stadtwerke,
  • Digitalisierung: Smart City Modellprojekt mit lokaler Akteurspartnerschaft 

Fazit und Perspektiven

Die breite und differenzierte sowie digitale als auch analoge Form der Bürgerbeteiligung hat eine signifikante Erhöhung der Anzahl der Beteiligten in Bad Belzig gebracht. Die parallel durchgeführten Beteiligungsangebote führten jedoch auch zu einer gewissen „Ermüdung“ der interessierten Bevölkerung. Die Stadt hat erkannt, dass in Zukunft eine Bündelung der Bürgerbeteiligung und zeitnahe Umsetzung der entwickelten Maßnahmen zielführend ist. Eine sehr lange Pause zwischen der durchgeführten Beteiligung und der Umsetzung lässt die Beteiligung sinken. Das durchgeführte Verfahren der Fortschreibung aller relevanten informellen Stadtplanungskonzepte (INSEK, MSdZ, Klimaschutzagenda, Digitalisierungsstrategie) hat sich als sehr konstruktiv herausgestellt. Der Mehraufwand der nötigen Abstimmungs- und Koordinierungsbedarfe der Verwaltung dürfen nicht unterschätzt werden und sollten mit einem realistischen Zeitaufwand geplant werden. Der notwendige Aufwand für die Bewerbung und Kommunikation der aktuellen laufenden Beteiligung ist als sehr hoch einzuschätzen.    

© Stadtverwaltung Bald Belzig

Als Kreisstadt im Landkreis Potsdam-Mittelmark bildet die Stadt Bad Belzig mit ihren 11.215 Einwohnern das Mittelzentrum der Region Hoher Fläming.

Bad Belzig unterliegt nicht, wie prognostiziert, einem starken Bevölkerungsverlust, sondern verzeichnet eine wachsende Bevölkerungszahl und damit auch ein Nachfrage- und Wachstumspotenzial. Mit einem partizipativen Prozess unter Einbindung der Stadtgesellschaft will die Stadt Bad Belzig ein gemeinsames Verständnis über neue Ansätze klimagerechter Mobilität und die Belebung der Innenstadt entwickeln. Wie genau die Grundsätze und Leitlinien hierfür aussehen werden, hat die Stadt im Rahmen der Landesinitiative mit den künftigen Nutzern, den Vorhabenträgern und den Bauherren in einem breit angelegten Diskussionsprozess ausgehandelt und Ideen entwickelt.

Das Projekt

Die Gestaltung einer vitalen und pulsierenden Innenstadt sowie der Umstieg auf umweltfreundliche Verkehrsmittel auf lokaler Ebene waren in den letzten 25 Jahren die zentralen Anliegen der Stadtgesellschaft. Durch die aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen (Corona-Pandemie, Onlinekonkurrenz, Klimawandel) ist eine aktive Beschäftigung mit den oben genannten Zukunftsthemen in Bad Belzig unumgänglich. Dieser Aufgabe hat sich die Stadt Bad Belzig im Rahmen der Landesinitiative gestellt. Mit analogen und digitalen Partizipationsformaten und einem breiten, diskursiven Prozess innerhalb der Stadtgesellschaft wurden Ideen ermittelt, Ziele definiert und Maßnahmen abgeleitet. Es wurden Konzepte für eine vitale, lebenswerte und resiliente Innenstadt und den Umstieg auf eine umweltverträgliche, lokale Mobilität erarbeitet. Ein weiteres Kernthema war die Ermittlung von Potenzialen für die Entwicklung zukunftsfähiger Wohnquartiere und Wohnformen. Wie die Digitalisierung die Defizite des ländlichen Raumes ausgleichen kann, um den Erhalt der Lebensqualität zu sichern, war eine weitere Fragestellung. Über die zentralen digitalen Tools der Onlinebeteiligung, die Bad Belzig App und die Beteiligungsplattform www.beteiligung.bad-belzig.de, konnten sich Bürgerinnen und Bürger zu den Fragestellungen der drei Themenbereichen äußern. Mit der Bad-Belzig-App, einem Projekt von Smart Village Solutions und der Stadt Bad Belzig, sollen zukünftig kommunale Verwaltungsleistungen, lokale Nachrichten, Informationen aus dem Rathaus für die Bürgerinnen und Bürger vertrauenswürdig, aktuell und gebündelt angeboten werden. Die Bad Belzig-App wurde als Prototyp entwickelt für eine kollaboratives, interkommunales Open Source Modell. Neben der digitalen Beteiligung wurden auch analoge Umfragen, sogenannte Schaufensterabstimmungen, Infostände auf dem Marktplatz und Ideen-Workshops durchgeführt. Die im Modellprojekt entwickelten Schwerpunktmaßnahmen wurden in einem abschließenden Bericht zusammengefasst und in Steckbriefen zusammengestellt, sowie in das parallel erarbeitete INSEK Bad Belzig 2035+ übernommen und damit zur Handlungsgrundlage für Stadtentwicklungsentscheidung der nächsten Jahre. Die Maßnahmen sollen über Förderprogramme und Eigenmittel der Stadt realisiert werden.

Wer hat mitgemacht?

Unter der Beteiligung aller Fachbereich der Stadtverwaltung Bad Belzig wurden in den unterschiedlichen Arbeitsgruppen folgende Akteure eingebunden:

  • Vitale Innenstadt: Händler, Gastronomen, Dienstleister, Gebäudeeigentümer, Bewohner der Innenstadt,
  • Lokale Mobilität: regioBus, Bürgerbusverein, ADFC lokal AG, Seniorenbeirat, Familienzentrum
  • Wohnquartier der Zukunft: kommunale Wohnungsbaugesellschaft und Wohngenossenschaft, lokale private Bauvorhabenträger, Stadtwerke,
  • Digitalisierung: Smart City Modellprojekt mit lokaler Akteurspartnerschaft 

Fazit und Perspektiven

Die breite und differenzierte sowie digitale als auch analoge Form der Bürgerbeteiligung hat eine signifikante Erhöhung der Anzahl der Beteiligten in Bad Belzig gebracht. Die parallel durchgeführten Beteiligungsangebote führten jedoch auch zu einer gewissen „Ermüdung“ der interessierten Bevölkerung. Die Stadt hat erkannt, dass in Zukunft eine Bündelung der Bürgerbeteiligung und zeitnahe Umsetzung der entwickelten Maßnahmen zielführend ist. Eine sehr lange Pause zwischen der durchgeführten Beteiligung und der Umsetzung lässt die Beteiligung sinken. Das durchgeführte Verfahren der Fortschreibung aller relevanten informellen Stadtplanungskonzepte (INSEK, MSdZ, Klimaschutzagenda, Digitalisierungsstrategie) hat sich als sehr konstruktiv herausgestellt. Der Mehraufwand der nötigen Abstimmungs- und Koordinierungsbedarfe der Verwaltung dürfen nicht unterschätzt werden und sollten mit einem realistischen Zeitaufwand geplant werden. Der notwendige Aufwand für die Bewerbung und Kommunikation der aktuellen laufenden Beteiligung ist als sehr hoch einzuschätzen.