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Perspektive Oderberg

Die Initiatoren der "Perspektive Oderberg" setzen sich bereits seit 2010 aktiv für Oderberg ein und suchen nach Mitteln und Wegen, dem weiteren Verfall der Stadt im Zuge des demographischen Wandels und seinen Folgen entgegenzuwirken. Gemeinsam mit den Bürgern und Bürgerinnen arbeiten sie in unterschiedlichen Projekten an einer zukunftsfähigen Perspektive für ihre Stadt.

Die Initiatoren der "Perspektive Oderberg" setzen sich bereits seit 2010 aktiv für Oderberg ein und suchen nach Mitteln und Wegen, dem weiteren Verfall der Stadt im Zuge des demographischen Wandels und seinen Folgen entgegenzuwirken. Gemeinsam mit den Bürgern und Bürgerinnen arbeiten sie in unterschiedlichen Projekten an einer zukunftsfähigen Perspektive für ihre Stadt.

Perspektive Oderberg unterwegs
Perspektive Oderberg unterwegs © MIL, H.-J. Stricker

Oderbergs Gebäudebestand, der heute zum Großteil unter Denkmalschutz steht, zeugt von Zeiten als Handels-, Militär-, Fischer- und Hafenstadt sowie als Zentrum für politische, wirtschaftliche und soziale Grundfunktionen im ländlich geprägten Umfeld. Die Randlage zu Polen im Rahmen der Grenzziehung 1945 und der Wandel nach 1990 führten jedoch zu einer sukzessiven Verringerung der Einwohnerzahl. Die Herausforderungen für eine gute Stadtentwicklung im Zuge von Abwanderung, Überschuldung und Leerstand waren und sind bis heute erheblich. Zusätzlich verlor Oderberg 2009 seinen Amtssitz und wurde damit in seiner politisch-administrativen Struktur geschwächt. Die multiplen Problemlagen ergaben die Notwendigkeit, einen Prozess der Identitätsfindung und Perspektivenentwicklung einzuleiten.

Perspektive Oderberg unterwegs
Perspektive Oderberg unterwegs © MIL, H.-J. Stricker

Oderbergs Gebäudebestand, der heute zum Großteil unter Denkmalschutz steht, zeugt von Zeiten als Handels-, Militär-, Fischer- und Hafenstadt sowie als Zentrum für politische, wirtschaftliche und soziale Grundfunktionen im ländlich geprägten Umfeld. Die Randlage zu Polen im Rahmen der Grenzziehung 1945 und der Wandel nach 1990 führten jedoch zu einer sukzessiven Verringerung der Einwohnerzahl. Die Herausforderungen für eine gute Stadtentwicklung im Zuge von Abwanderung, Überschuldung und Leerstand waren und sind bis heute erheblich. Zusätzlich verlor Oderberg 2009 seinen Amtssitz und wurde damit in seiner politisch-administrativen Struktur geschwächt. Die multiplen Problemlagen ergaben die Notwendigkeit, einen Prozess der Identitätsfindung und Perspektivenentwicklung einzuleiten.

Zum Verfahren

Initiiert durch den damaligen Amtsdirektor des Amtes Britz-Chorin-Oderberg starteten 2010 erste Beratungen durch den Bürgermeister, die Stadtverordneten, die Amtsverwaltung und durch engagierte Externe (Planer/-innen, Denkmalpfleger/-innen). Ziel war es, die Einwohner/-innen – von den jungen Erwachsenen über die aktiven Geschäftsleute bis hin zum pensionierten Akademiker – zusammenzuführen und durch gemeinsames Engagement für Oderberg eine neue Qualität der Identifikation und Bereitschaft zu eigenverantwortlichem Handeln zu fördern. Zudem sollten die Bürger und Bürgerinnen verstärkt die Möglichkeit erhalten, ihr Lebensumfeld aktiv mitzugestalten und Ideen und Vorschläge für eine zukünftige Entwicklung der Stadt einzubringen.

Die Initiative zeichnete sich vor allem durch ein weitgehend hierarchiefreies Zusammenwirken aus. Bürger und Bürgerinnen waren stets willkommen und eingeladen, Ideen einzubringen und Verantwortung zu übernehmen. Im 2011 bis 2012 laufenden Prozess stellte sich heraus, dass hochgesteckte Ziele wie die Formulierung eines Leitbildes samt Umsetzungsstrategien oder die Entwicklung eines Maßnahmekonzeptes nicht erreichbar waren. Was aber erreicht wurde, ist eine gemeinsame positive Ausrichtung aller Akteure und erste erfolgreiche Schritte dank bürgerschaftlichem Engagement.

Durch die Vereinsgründung im Jahr 2014 wurde die Initiative als Instanz in Oderberg weiter etabliert. Mit dem „Oderberger Fenster“ als fest installiertem Bürgertreff stellt der Verein einen verlässlichen Ansprechpartner in vielen Fragen aktueller und künftiger Stadtentwicklungsprozesse dar. Hier treffen sich engagierte Alt- und Neuoderberger, entwickeln gemeinsam Projekte, organisieren Veranstaltungen, beleben den Marktplatz und unterstützen Initiativen einzelner Bürger und Bürgerinnen.

Initiiert durch den damaligen Amtsdirektor des Amtes Britz-Chorin-Oderberg starteten 2010 erste Beratungen durch den Bürgermeister, die Stadtverordneten, die Amtsverwaltung und durch engagierte Externe (Planer/-innen, Denkmalpfleger/-innen). Ziel war es, die Einwohner/-innen – von den jungen Erwachsenen über die aktiven Geschäftsleute bis hin zum pensionierten Akademiker – zusammenzuführen und durch gemeinsames Engagement für Oderberg eine neue Qualität der Identifikation und Bereitschaft zu eigenverantwortlichem Handeln zu fördern. Zudem sollten die Bürger und Bürgerinnen verstärkt die Möglichkeit erhalten, ihr Lebensumfeld aktiv mitzugestalten und Ideen und Vorschläge für eine zukünftige Entwicklung der Stadt einzubringen.

Die Initiative zeichnete sich vor allem durch ein weitgehend hierarchiefreies Zusammenwirken aus. Bürger und Bürgerinnen waren stets willkommen und eingeladen, Ideen einzubringen und Verantwortung zu übernehmen. Im 2011 bis 2012 laufenden Prozess stellte sich heraus, dass hochgesteckte Ziele wie die Formulierung eines Leitbildes samt Umsetzungsstrategien oder die Entwicklung eines Maßnahmekonzeptes nicht erreichbar waren. Was aber erreicht wurde, ist eine gemeinsame positive Ausrichtung aller Akteure und erste erfolgreiche Schritte dank bürgerschaftlichem Engagement.

Durch die Vereinsgründung im Jahr 2014 wurde die Initiative als Instanz in Oderberg weiter etabliert. Mit dem „Oderberger Fenster“ als fest installiertem Bürgertreff stellt der Verein einen verlässlichen Ansprechpartner in vielen Fragen aktueller und künftiger Stadtentwicklungsprozesse dar. Hier treffen sich engagierte Alt- und Neuoderberger, entwickeln gemeinsam Projekte, organisieren Veranstaltungen, beleben den Marktplatz und unterstützen Initiativen einzelner Bürger und Bürgerinnen.

Beispielhafte Beteiligungsaspekte

Zentraler Baustein des Gesamtprozesses waren fünf Einwohnerforen, in denen sich die Bürger/-innen zu den Themenfeldern „Lebenswerte Stadt“, „Stadt mit Historie“, „Natur und Tourismus“ sowie „Wirtschaft“ äußern konnten. Die Einwohnerforen wurden mit Mitteln aus dem Bundesförderprogramm „Zusammenhalt durch Teilhabe“ professionell begleitet. Allein zum ersten Forum am 10. Oktober 2011 kamen über 80 Einwohner/-innen und brachten interessiert und engagiert ihre Gedanken zu ihrer Stadt zum Ausdruck.

Im Ergebnis der ersten beiden Foren wurden zwei Arbeitsgruppen, die AG „Stadt, Historie und Umfeld“ und die AG „Wirtschaft und Tourismus“ gebildet, die bis heute Bestand haben und zum Wohl der Stadt Oderberg tätig sind. Die Arbeitsgruppen, zu denen sich jeweils ca. 10 bis 13 Bürger und Bürgerinnen zusammenfanden, tagten mehrmals zwischen den Einwohnerforen, griffen deren Themen auf und entwickelten konkrete Aktivitäten. So wurde beispielsweise auf Initiative der AG „Stadt, Historie und Umfeld“ im Frühjahr 2012 erstmalig ein Arbeitseinsatz zur Stadtbildpflege unter Beteiligung von ca. 300 Oderberger Bürgern und Bürgerinnen durchgeführt. Die Aktion fand unter gemeinschaftlicher Zusammenwirkung der 22 Oderberger Vereine statt.

Die Arbeitsgruppe „Wirtschaft und Tourismus“ befasste sich vor allem mit dem Tourismus als Wirtschaftsfaktor. Mit einem gemeinschaftlich entwickelten Flyer wurde in Berlin, speziell in der dortigen Oderberger Straße, für einen Besuch in Oderberg geworben. Zahlreiche Gewerbetreibende kennzeichneten ihre Geschäfte mit dem Oderberg-Logo und boten den Berliner Besuchern spezielle Rabatte an.

Um die Bewohner und Bewohnerinnen der kleinen Altstadt für die erhaltenswerte Bausubstanz zu sensibilisieren, bemüht sich der Verein aktuell um einen engeren Kontakt zur Denkmalpflege. Ziel ist es, mit Hilfe entsprechender Beratungsangebote das Stadtbild nachhaltig positiv zu prägen. Darüber hinaus ist vor dem Hintergrund des zunehmenden Verlustes von  Einkaufsmöglichkeiten die Einrichtung eines Wochenmarktes für regionale Produkte des täglichen Bedarfs in Arbeit.

Zentraler Baustein des Gesamtprozesses waren fünf Einwohnerforen, in denen sich die Bürger/-innen zu den Themenfeldern „Lebenswerte Stadt“, „Stadt mit Historie“, „Natur und Tourismus“ sowie „Wirtschaft“ äußern konnten. Die Einwohnerforen wurden mit Mitteln aus dem Bundesförderprogramm „Zusammenhalt durch Teilhabe“ professionell begleitet. Allein zum ersten Forum am 10. Oktober 2011 kamen über 80 Einwohner/-innen und brachten interessiert und engagiert ihre Gedanken zu ihrer Stadt zum Ausdruck.

Im Ergebnis der ersten beiden Foren wurden zwei Arbeitsgruppen, die AG „Stadt, Historie und Umfeld“ und die AG „Wirtschaft und Tourismus“ gebildet, die bis heute Bestand haben und zum Wohl der Stadt Oderberg tätig sind. Die Arbeitsgruppen, zu denen sich jeweils ca. 10 bis 13 Bürger und Bürgerinnen zusammenfanden, tagten mehrmals zwischen den Einwohnerforen, griffen deren Themen auf und entwickelten konkrete Aktivitäten. So wurde beispielsweise auf Initiative der AG „Stadt, Historie und Umfeld“ im Frühjahr 2012 erstmalig ein Arbeitseinsatz zur Stadtbildpflege unter Beteiligung von ca. 300 Oderberger Bürgern und Bürgerinnen durchgeführt. Die Aktion fand unter gemeinschaftlicher Zusammenwirkung der 22 Oderberger Vereine statt.

Die Arbeitsgruppe „Wirtschaft und Tourismus“ befasste sich vor allem mit dem Tourismus als Wirtschaftsfaktor. Mit einem gemeinschaftlich entwickelten Flyer wurde in Berlin, speziell in der dortigen Oderberger Straße, für einen Besuch in Oderberg geworben. Zahlreiche Gewerbetreibende kennzeichneten ihre Geschäfte mit dem Oderberg-Logo und boten den Berliner Besuchern spezielle Rabatte an.

Um die Bewohner und Bewohnerinnen der kleinen Altstadt für die erhaltenswerte Bausubstanz zu sensibilisieren, bemüht sich der Verein aktuell um einen engeren Kontakt zur Denkmalpflege. Ziel ist es, mit Hilfe entsprechender Beratungsangebote das Stadtbild nachhaltig positiv zu prägen. Darüber hinaus ist vor dem Hintergrund des zunehmenden Verlustes von  Einkaufsmöglichkeiten die Einrichtung eines Wochenmarktes für regionale Produkte des täglichen Bedarfs in Arbeit.

Fazit

Insgesamt ist es durch die Initiative „Perspektive Oderberg“ gelungen, die Stimmung in der Stadt zu verbessern und zahlreiche Bürger und Bürgerinnen zum Engagement für ihre Stadt zu motivieren. Das Praxisbeispiel zeigt, dass es sich lohnt neue und niederschwellige Beteiligungsangebote zu schaffen. Insbesondere die zahlreichen vom Verein ausgehenden Feste und Aktivitäten zum Mitmachen in der Stadt tragen zu einer verbesserten Integration und einem stärkeren Gemeinsinn bei. Dafür war die gemeinsame Diskussion von Vertretern und Vertreterinnen der Lokalpolitik sowie Bürgern und Bürgerinnen ein wichtiger Grundstein, um Lösungen für lokale Problemfelder und Veränderungen zu entwickeln.

Trotz der positiven Entwicklungsimpulse sind die Probleme und Herausforderungen vor denen die Stadt steht allein durch bürgerschaftliches Engagement nicht zu bewältigen. Die Gewinnung und dauerhafte Aktivierung von Akteuren, die mit ihrem Engagement zur Entwicklung der Stadt und des städtischen Gemeinwesens beitragen, ist und bleibt eine große Herausforderung.

Insgesamt ist es durch die Initiative „Perspektive Oderberg“ gelungen, die Stimmung in der Stadt zu verbessern und zahlreiche Bürger und Bürgerinnen zum Engagement für ihre Stadt zu motivieren. Das Praxisbeispiel zeigt, dass es sich lohnt neue und niederschwellige Beteiligungsangebote zu schaffen. Insbesondere die zahlreichen vom Verein ausgehenden Feste und Aktivitäten zum Mitmachen in der Stadt tragen zu einer verbesserten Integration und einem stärkeren Gemeinsinn bei. Dafür war die gemeinsame Diskussion von Vertretern und Vertreterinnen der Lokalpolitik sowie Bürgern und Bürgerinnen ein wichtiger Grundstein, um Lösungen für lokale Problemfelder und Veränderungen zu entwickeln.

Trotz der positiven Entwicklungsimpulse sind die Probleme und Herausforderungen vor denen die Stadt steht allein durch bürgerschaftliches Engagement nicht zu bewältigen. Die Gewinnung und dauerhafte Aktivierung von Akteuren, die mit ihrem Engagement zur Entwicklung der Stadt und des städtischen Gemeinwesens beitragen, ist und bleibt eine große Herausforderung.